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Da die Qualität des Schlafes wesentlichen Einfluss auf die Lebensqualität, die Entwicklung sowie die körperliche und geistige Gesundheit der Betroffenen hat, sollten Schlafstörungen jedoch nicht als gegeben hingenommen und immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, um gegebenenfalls diagnostische und therapeutische Schritte einzuleiten.
Zur Identifikation der Ursache und Einordnung des Problems ist es für den Arzt hierbei zunächst wichtig, sich ein Bild zu Art und Dauer der Schlafstörung sowie zu deren Auswirkungen auf die Tagesbefindlichkeit zu machen. Neben der Befragung des Patienten bzw. seines Betreuers kann dazu das Führen eines Schlaftagebuchs sinnvoll sein, in dem die die Bett- und Wachzeiten, verwendete Hilfen zum Einschlafen und das Tagesbefinden sowie weitere Hinweise zur Schlafumgebung eingetragen werden können. Eine körperliche Untersuchung liefert gegebenenfalls weitere Anhaltspunkte. Falls sich hieraus noch kein ausreichendes Bild ergibt, können ergänzend apparative Untersuchungen, zum Beispiel zur Aufzeichnung des Schlafes in einem Schlaflabor, eingesetzt werden.
Zur Behandlung von Schlafstörungen stehen dann je nach Ursache verschiedene Ansätze zur Verfügung, die angefangen von einer Anpassung der Schlafgewohnheiten und/oder der Schlafumgebung, über eine Zeit- oder Dosisanpassung einer bereits bestehenden Medikation, bis hin zu einer Verordnung von Melatonin oder Neuroleptika reichen können. Da eine Schlafstörung oft nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Erkrankten hat, sondern auch auf den Schlaf weiterer Familienmitglieder, kann es in Ergänzung zudem sinnvoll sein, Strategien zu Entlastung der familiären Situation zu erarbeiten, um einer Erschöpfung der Ressourcen entgegenzuwirken.